Sonntag, 17. Februar 2008

Der SPIEGEL über Väter in Elternzeit

So langsam greifen auch die Medien das Thema "Berufstätige Väter in Elternzeit" auf: So berichtet z.B. der SPIEGEL in seiner morgigen Ausgabe über "Die Familienmanager".

Der Artikel bestätigt den relativen Erfolg der von Ministerin von der Leyen eingeführten "Vätermonate": Immerhin hat sich der Anteil der Männer in Elternzeit seitdem verdreifacht, auch wenn immer noch nur 10-15% aller Anträge von Vätern gestellt werden.

Auch die von mir oft aufgeworfene Frage, warum sich dieser Anteil nicht dem Wert von 50% aller Antragsteller annähert, versucht der Text zu beantworten:

"Als Mann hat man das Gefühl, man gönne sich [bei längerer Elternzeit] einen besonderen Luxus", wird z.B. ein Betroffener zitiert, und mit "Denk' mal nach ob das wirklich der richtige Weg für einen aufstrebenden Mitarbeiter ist - für so eine Entscheidung kann auch negative Lesarten gaben" ein Chef.

Ein anderer männlicher Mitarbeiter fände es "undenkbar", einfach ein Jahr auszusteigen, und auch gar nicht anstrebenswert: Schließlich sei das Kind ja vor allem "auf die Mutter fixiert".

Der Artikel sieht den Grund für den immer noch existierenden Mangel an Vätern in Elternzeit dann ganz ähnlich wie ich: Ein veraltetes, den gesellschaftlichen Entwicklungen weit hinterherhinkendes Rollenbild bei den Vätern (woran allerdings auch die Frauen nicht ganz unbeteilig sind) und eine immer noch familienfeindliche Betriebskultur in den Unternehmen.

Besonders schlimm finde ich die vorherrschende und ebenfalls im Artikel beschriebene "Männerbündische Anwesenheitskultur", bei deren Missachtung "Karriereeinbußen drohen", wie auch o.g. Chef-Zitat belegt.

Dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eines der wichtigsten Kriterien für einen Arbeitnehmer überhaupt, und meiner Meinung nach werden mittelfristig nur die Unternehmen Personal gewinnen und halten können, die dieses Bedürfnis befriedigen können!

"Wir sind halt die erste Generation Männer, die es ausprobieren muss, sonst werden wir nie herausfinden ob es uns die Karriere kostet oder nicht", schließt der SPIEGEL-Artikel, und spricht schon von einer "stillen Revolution". Und damit die Revolution nicht ganz so still bleibt... schreibe ich weiter an diesem Blog!



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