Dienstag, 18. September 2007

Raubtierfütterung

Noch sind es fast zwei Monate bis zur Elternzeit, aber die meisten Vorgänge aus dem Themenbereich "Säuglingsbetreuung" kenne ich natürlich schon. Schließlich habe ich die Kleine schon tagelang betreut als die Mama auf einem Kongress war, und ich bin natürlich auch immer abends und am Wochenende für sie da.

Wickeln, baden, rumtragen, bespielen, in den Schlaf singen - mache ich alles schon seit ihrer Geburt.

Jetzt allerdings ist ein neuer Task dazugekommen: Füttern!

Ohne füttern keine Elternzeit - kann ja schlecht das Baby jeden Tag warten lassen bis Mama endlich zum Stillen heimkommt. Wobei man mit etwas abgekochtem Wasser aus der Trinkflasche und einem Schnuller die nächste Raubtierfütterung schon mal herauszögern kann. Aber irgendwann merken die kleinen Biester den Trick!

Letztens habe ich schon an einem Training (ergo einem Kurs) zum Thema "Erste Babynahrung" teilgenommen. Da habe ich z.B. gelernt, das richtige Biogemüse auszuwählen, es zuerst zu dünsten, dann zu passieren und es schließlich dem Baby zu servieren.

OK, man könnte es sich auch einfacher machen, aber wenn man auf einem Kreuzberger Spielplatz die industriell gefertigten Gläschen vom Nestlé Konzern rausholt (und nicht mindestens Migrationshintergrund und fehlende Schulbildung nachweisen kann) könnte man auch gleich ein Schild "Ich habe die Seele meines Kindes an den Satan verkauft!" in die Luft halten.

Nein, hier im Kiez muss wohl alles seine dynamisch-biologische Ordnung haben! Kann ich aber auch mit leben, dem Baby wird es nicht schaden, und je weniger man die konventionelle Lebensmittelindustrie unterstützt desto besser. Allen Zweiflern empfehle ich den Film "We feed the World".

Aber ich drifte ab. Wobei - ist das nicht gerade das schöne am bloggen? Man langweilt höchstens die Leser. Gibt es wohl überhaupt Leser? Fragen über Fragen. Auf die ich alle keine Antwort habe. Vielleicht komme ich einfach wieder zum Thema. Nämlich:

Raubtierfütterung

Jaja, nun isst es also, das Baby. Oder auch nicht. In der ersten Woche sind zwei, drei Löffel je Mahlzeit völlig ausreichend. Mehr kriege ich auch nicht in das Baby rein. Und wenn es den Brei im Mund hat macht es echt lustige Grimassen!

Mehr gegessen wird wenn ich ihr den Löffel selbst in die Hand drücke; dann wird so lange Brei in den Mund geschaufelt bis ihr langweilig wird. Das Problem hierbei ist allerdings: Die Feinmotorik eines sechs Monate alten Kindes ist noch nicht allzu ausgeprägt, und nur ca. jeder fünfte Löffel trifft den Mund. Zuerst sind Hals, Wange, Stirn und Nase dran. Und "in den Mund geschaufelt" heißt nicht unbedingt dass die Nahrung da drin bleibt - man kann damit auch gurgeln, Bläschen auf den Lippen machen, es schnell am Stück oder langsam als kleine Wurst wieder ausspucken ... aber Baby hat Spaß!



Insgesamt also ein guter Start in die Fütterungsphase, mannomann, und es sind immer noch fast zwei Monate bis zur Elternzeit!

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