Donnerstag, 29. November 2007

Der richtige Kinderwagen

Nachdem ich gestern bereits eine der zentralen Fragestellungen von Säuglings-Eltern beleuchtet habe komme ich heute zu einer anderen: Welcher Kinderwagen ist der richtige?

Meine erste diesbezügliche Erfahrung ist dass Kinderwagen allgemein überschätzt werden. Luise z.B. hat ihren nur in den ersten beiden Lebensmonaten (meist schlafend) verwendet, danach hatte sie keine Lust mehr und hat sich immer nur über die blöde Liegeposition und die mangelnde Aussicht beschwert. Achtet mal drauf, wie viele kleine Säuglinge beim Spaziergang von Mama getragen werden während Papa den Wagen schiebt, bzw. wie viele im Wagen liegen und schreien - das sind fast mehr als die die den Wagen von Anfang an verwenden können ...

Erst jetzt im Alter von neun Monaten weiß meine Tochter das Vehikel wieder zu schätzen und lässt sich ganz bossy durch Kreuzberg chauffieren.

Insofern sollten sich alle Eltern überlegen ob es wirklich gleich der Bugaboo sein muss - das ist sozusagen der Porsche unter den Kinderwagen, den z.B. Madonna und die meisten meiner gut verdienenden Kolleginnen im Einsatz hatten - Preis ab 700 EUR aufwärts, aber in Berlin-Mitte sieht man kaum noch ein anderes Modell!

Vielleicht reicht erstmal der Mercedes unten den Kinderwagen - ein Teutonia? Wir haben den Mistral S (war ein "Jahreswagen", also neu, aber schon ausgepackt und ausgestellt) und sind damit eigentlich ganz zufrieden. Der war zwar mit über 400 EUR inkl. Softtasche auch nicht billig, aber wir hoffen auf einen hohen Wiederverkaufspreis auf eBay.

(A propos eBay - das kann ich bzgl. Kinderwagen lediglich als Verkäufer-Plattform empfehlen, für Käufer gehen da die Preise einfach zu hoch - mehrere Jahre alte Wagen erreichen gerne wieder 80-90% des Originalpreises! Bessere Preise bekommt man auf Kleinanzeigenseiten wie Kijiji oder Markt.de, in den Tageszeitungen oder auf Flohmärkten.)

Ansonsten kann man natürlich auch einfach das billigste Modell nehmen - bei Baby Walz beginnen die NoName-Produkte bei ca. 170 €...

Eine interessante Alternative für alle die viel mit dem Auto unterwegs sind könnte ein sog. Travel-System sein, also eine Baby-Schale für's Auto mit rollbarem Untergestell! So etwas hätte ich mir schon bei so manchem Einkauf gewünscht, es ist allerdings kein vollwertiger Ersatz für einen Kinderwagen, da die Babys in diesen Autoschalen etwas gekrümmt liegen und bei längerem Gebrauch Schaden nehmen können!


Aber egal ob neu oder gebraucht oder teuer oder billig, aus meiner Erfahrung sind die folgenden Punkte am wichtigsten:
  • Der Wagen sollte leicht sein! Wer dreimal das Gefährt inkl. Kind die Treppen hochgetragen hat verliert schnell den Spaß daran. Das extrem niedrige Gewicht des Gestells ist auch einer der Hauptgründe für die hohen Preise von Bugaboo und Teutonia
  • Außerdem sollte der Wagen möglichst kompakt sein: Selbst relativ kleine Modelle passen meist schon nicht mehr in den Kofferraum eines Mittelklasse-Autos
  • Dabei wiederum sollte man darauf achten, dass die sog. Softtasche für die ersten Monate dabei ist! Beim Bugaboo z.B. hat die Softtasche ein eigenes Gestell und ist deshalb auch ohne Wagen schon relativ schwer.
  • Selbst ein Sportwagen ist allerdings immer noch relativ schwer und unhandlich - sobald das Kind laufen kann braucht man vielleicht trotzdem noch zusätzlich einen leichten Buggy!
  • Ganz wichtig: Der Kinderwagen sollte unbedingt flexible Räder haben! Oft versuchen die Verkäufer, ihren Kunden einen Wagen mit starren Rollen zu verkaufen, weil diese angeblich geländegängiger sind. Das stimmt aber nicht, mit meinem Teutonia kann ich sogar über Feldwege joggen! Wer einmal einen wendigen Kinderwagen mit flexiblen Rollen geschoben hat, wird sich nie mehr für einen mit starren Rädern entscheiden
  • Praktisch ist es, wenn man bei dem Wagen mit einem Griff die Fahrtrichtung ändern kann, indem man einfach den Bügel zum Schieben umklappt; bei Modellen mit flexiblen Rädern ist dieses Feature sogar ein Must-Have, sonst bleibt man gerne mal im Sand stecken!

  • Sog. dreirädrige "Jogger" sind oftmals zu schwer zum Tragen und passen nicht in jedes öffentliche Verkehrsmittel!
  • Klassische Kinderwagen aus den 60ern oder 70ern von Trödler sehen unheimlich cool aus wenn man damit durch den Prenzlauer Berg kreuzt, weisen aber keinen der o.g. Vorteile auf
... und der allerwichtigste Tipp: Lasst euch Zeit mit dem Kauf! Auch wenn es noch so in den Fingern juckt, niemand braucht einen Kinderwagen vom ersten Tag an. Ein Tragetuch ist für die ganz kleinen vielleicht eh die bessere Lösung. Dann ganz in Ruhe umschauen was am besten zum Nachwuchs passt!

So, die Babysitter sind da - jetzt geht es los zum Konzert der Fantastischen Vier im Flughafen Tempelhof !!!

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

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Kinderwagen hat gesagt…

ich fand den Kinderwagen Typ Test ganz witzig.
Welcher Kinderwagen Typ bist Du?