Freitag, 30. November 2007

Echtes Multikulti statt Bionade-Biedermeier

Luise lebt mit ihrer Mama und mir übrigens im kinderreichsten Bezirk Berlins. Nein, das ist nicht Prenzlauer Berg, sondern eben Kreuzberg!

Wer wissen möchte warum wir zum Kinderkriegen nicht nach Prenzlauer Berg gezogen sind, dem empfehle ich den Artikel "Bionade-Biedermeier"!

Danke, Babysitter !!!



Donnerstag, 29. November 2007

Der richtige Kinderwagen

Nachdem ich gestern bereits eine der zentralen Fragestellungen von Säuglings-Eltern beleuchtet habe komme ich heute zu einer anderen: Welcher Kinderwagen ist der richtige?

Meine erste diesbezügliche Erfahrung ist dass Kinderwagen allgemein überschätzt werden. Luise z.B. hat ihren nur in den ersten beiden Lebensmonaten (meist schlafend) verwendet, danach hatte sie keine Lust mehr und hat sich immer nur über die blöde Liegeposition und die mangelnde Aussicht beschwert. Achtet mal drauf, wie viele kleine Säuglinge beim Spaziergang von Mama getragen werden während Papa den Wagen schiebt, bzw. wie viele im Wagen liegen und schreien - das sind fast mehr als die die den Wagen von Anfang an verwenden können ...

Erst jetzt im Alter von neun Monaten weiß meine Tochter das Vehikel wieder zu schätzen und lässt sich ganz bossy durch Kreuzberg chauffieren.

Insofern sollten sich alle Eltern überlegen ob es wirklich gleich der Bugaboo sein muss - das ist sozusagen der Porsche unter den Kinderwagen, den z.B. Madonna und die meisten meiner gut verdienenden Kolleginnen im Einsatz hatten - Preis ab 700 EUR aufwärts, aber in Berlin-Mitte sieht man kaum noch ein anderes Modell!

Vielleicht reicht erstmal der Mercedes unten den Kinderwagen - ein Teutonia? Wir haben den Mistral S (war ein "Jahreswagen", also neu, aber schon ausgepackt und ausgestellt) und sind damit eigentlich ganz zufrieden. Der war zwar mit über 400 EUR inkl. Softtasche auch nicht billig, aber wir hoffen auf einen hohen Wiederverkaufspreis auf eBay.

(A propos eBay - das kann ich bzgl. Kinderwagen lediglich als Verkäufer-Plattform empfehlen, für Käufer gehen da die Preise einfach zu hoch - mehrere Jahre alte Wagen erreichen gerne wieder 80-90% des Originalpreises! Bessere Preise bekommt man auf Kleinanzeigenseiten wie Kijiji oder Markt.de, in den Tageszeitungen oder auf Flohmärkten.)

Ansonsten kann man natürlich auch einfach das billigste Modell nehmen - bei Baby Walz beginnen die NoName-Produkte bei ca. 170 €...

Eine interessante Alternative für alle die viel mit dem Auto unterwegs sind könnte ein sog. Travel-System sein, also eine Baby-Schale für's Auto mit rollbarem Untergestell! So etwas hätte ich mir schon bei so manchem Einkauf gewünscht, es ist allerdings kein vollwertiger Ersatz für einen Kinderwagen, da die Babys in diesen Autoschalen etwas gekrümmt liegen und bei längerem Gebrauch Schaden nehmen können!


Aber egal ob neu oder gebraucht oder teuer oder billig, aus meiner Erfahrung sind die folgenden Punkte am wichtigsten:
  • Der Wagen sollte leicht sein! Wer dreimal das Gefährt inkl. Kind die Treppen hochgetragen hat verliert schnell den Spaß daran. Das extrem niedrige Gewicht des Gestells ist auch einer der Hauptgründe für die hohen Preise von Bugaboo und Teutonia
  • Außerdem sollte der Wagen möglichst kompakt sein: Selbst relativ kleine Modelle passen meist schon nicht mehr in den Kofferraum eines Mittelklasse-Autos
  • Dabei wiederum sollte man darauf achten, dass die sog. Softtasche für die ersten Monate dabei ist! Beim Bugaboo z.B. hat die Softtasche ein eigenes Gestell und ist deshalb auch ohne Wagen schon relativ schwer.
  • Selbst ein Sportwagen ist allerdings immer noch relativ schwer und unhandlich - sobald das Kind laufen kann braucht man vielleicht trotzdem noch zusätzlich einen leichten Buggy!
  • Ganz wichtig: Der Kinderwagen sollte unbedingt flexible Räder haben! Oft versuchen die Verkäufer, ihren Kunden einen Wagen mit starren Rollen zu verkaufen, weil diese angeblich geländegängiger sind. Das stimmt aber nicht, mit meinem Teutonia kann ich sogar über Feldwege joggen! Wer einmal einen wendigen Kinderwagen mit flexiblen Rollen geschoben hat, wird sich nie mehr für einen mit starren Rädern entscheiden
  • Praktisch ist es, wenn man bei dem Wagen mit einem Griff die Fahrtrichtung ändern kann, indem man einfach den Bügel zum Schieben umklappt; bei Modellen mit flexiblen Rädern ist dieses Feature sogar ein Must-Have, sonst bleibt man gerne mal im Sand stecken!

  • Sog. dreirädrige "Jogger" sind oftmals zu schwer zum Tragen und passen nicht in jedes öffentliche Verkehrsmittel!
  • Klassische Kinderwagen aus den 60ern oder 70ern von Trödler sehen unheimlich cool aus wenn man damit durch den Prenzlauer Berg kreuzt, weisen aber keinen der o.g. Vorteile auf
... und der allerwichtigste Tipp: Lasst euch Zeit mit dem Kauf! Auch wenn es noch so in den Fingern juckt, niemand braucht einen Kinderwagen vom ersten Tag an. Ein Tragetuch ist für die ganz kleinen vielleicht eh die bessere Lösung. Dann ganz in Ruhe umschauen was am besten zum Nachwuchs passt!

So, die Babysitter sind da - jetzt geht es los zum Konzert der Fantastischen Vier im Flughafen Tempelhof !!!

Diplomarbeit steht !!!

So, einen Arbeitstag und ein Wochenende bevor ich endgültig allein für mein Töchterchen verantwortlich bin, steht auch meine Diplomarbeit !!!

Als nächstes muss ich den Entwurf jetzt mit meinem Professor besprechen; wenn der keine Einwände hat muss ich noch vier Personen verbal und 50 Personen digital interviewen und anschließend deren Aussagen auswerten, aber das wäre es dann auch, der Theorieteil und das erste Drittel der Untersuchung steht jedenfalls schon.

Drückt mir die Daumen!

Mittwoch, 28. November 2007

WWW sind nicht OK

Zu gerne würde ich endlich mal berichten wie es als Vollzeit-Vater und Hausmann mit kleinem Kind während der Elternzeit ist, von all den Spaziergängen, geröteten Windel-Popos und Grabbelgruppen ... aber ihr müsst euch noch etwas gedulden, erst ab nächster Woche bin ich allein mit meiner Kleinen!

Heute und morgen ist Luise noch mit ihrer Mama unterwegs, und ich sitze allein vor meiner Diplomarbeit.

Oh, gerade kommen die beiden von IKEA zurück! Gibt es dort eigentlich eine Art Einlasskontrolle die sicherstellt, dass 60% der Besucher entweder schwanger oder mit Kind unterwegs sind? Habe es jedenfalls noch nie anders erlebt. Wahrscheinlich bekommt jede Mama in Elternzeit automatisch einen wöchentlichen Termin zugeteilt: Mittwoch 14-16 Uhr IKEA. Mal sehen ob mir das auch noch blüht.

Auf jeden Fall kommen Luise und ihre Mama gerade von IKEA zurück, und die Mama schaut mich ein wenig böse an. Was ist wohl passiert?

Um das zu erklären muss ich leider etwas weiter ausholen, nämlich zu einer DER zentralen Fragestellungen für Säuglings-Eltern:

Stoffwindel oder WWW ?

WWW ist hier das Kürzel für die allgemein gebräuchliche "Wegwerfwindel" (z.B. Pampers), und Stoffwindel meint heutzutage durchaus mehr als nur ein Stück Baumwollstoff - insb. die Artikel der Marktführer "BumGenius" und "Popolini" (die heißen wirklich so!) sind echte High-Tech-Produkte, die in der Anschaffung viel Geld kosten, aber auch gebraucht (!) auf eBay wieder viel einbringen.

Ob man nun lieber Stoff- oder WW-Windeln verwendet ist eine Glaubensfrage, die tatsächlich teilweise mit religiösem Eifer ausgetragen wird!

Die Hauptargumente der Stoffwindel-Befürworter sind Umweltschutz (Ressorcenschonung und Abfallvermeidung), auf längere Sicht der Preis sowie die Nicht-Unterstützung von globalen Konzernen wie Procter & Gamble (es gibt allerdings mittlerweile auch ökologisch korrekte Produkte von lokalen mittelständischen Herstellern wie z.B. Wiona); die WWW-Fans stellen wohl vor allem auf die Hygiene und Komfort ab.

Wir verwenden für Luise zu ca. 75% Stoffwindeln und zu ca. 25% Papierwindeln. Ich war lange unentschieden ob die Stoffwindeln wirklich besser sind, aber mittlerweile ist wohl ihre bessere Ökobilanz durch eine Studie belegt.

Es ist allerdings schon so dass die Stoffwindeln mehr Arbeit machen - schließlich muss man sie erst von der gröbsten Verschmutzung befreien bevor sie in die Wäsche können. Andererseits sind Stoffwindeln definitiv zuverlässiger: Dass so eine Windel ausläuft und die Babykleidung ruiniert habe ich (im Gegensatz zu den WWW) noch nie erlebt. So ne richtig coole BumGenius bamboo fitted diaper mit Überhose aus kontrolliert biologisch angebautem Gummi, da kommt einfach nichts durch!

Wobei - jetzt kommen wir langsam wieder zum Thema. Wir haben nämlich sowohl Stoffwindeln im all-in-one System als auch solche, die noch eine zusätzliche wasserdichte Überhose (z.B. die Organic von Imse Vimse) erfordern, und da ich ja wusste dass heute ein längerer Einkauf ansteht habe ich natürlich die mit Gummihose genommen, damit da auch wirklich nichts ausläuft.

Dummerweise habe ich beim Wickeln dann die Gummihose vergessen.

Meine Frau läuft also durch IKEA mit dem Kind im Tragerucksack und fühlt plötzlich "so eine wohlige Wärme" am Bauch - und angeblich wusste sie sofort was los war! Der unfähige Ehemann! Deshalb war sie auch so angepisst als sie nach Hause kam...



Bitte verzeiht mir den "angepisst"-Kalauer, er steckte mir seit Monaten in den Fingern und musste einfach raus! Gleichzeitig erhebe ich hiermit schon mal Anspruch auf exklusive Verwendung der zukünftigen Pointen "Es kotzt mich voll an" und "Ich bin ziemlich angeschissen"!

Dienstag, 27. November 2007

Ich bin nicht allein

Eben kam eine Email von der mir unbekannten Marcela D. aus rein. Sie schrieb mir dass sie selber im 6. Monat schwanger sei und deshalb fortan diesen Blog lesen würde, und dass vielleicht auch ihr Freund in Elternzeit ginge (soll er unbedingt machen!) ...

Vielen Dank, Marcela, ich habe mich über deine Email sehr gefreut. Endlich weiß ich, dass ich nicht mein einziger Leser bin!

Wer liest noch mit? Bitte schreibt mir eine Email oder einen Kommentar!

Meine Tochter schmeißt mit Mollis!

"Mollis" kannte ich bislang nur als Szenewort für Molotow-Cocktails, wie z.B. im Rauch-Haus-Song der Band Ton Steine Scherben:

Und vier Monate später stand in Springer's heißem Blatt,
daß das Georg-von-Rauch-Haus eine Bombenwerkstatt hat.
Und die deutlichen Beweise sind zehn leere Flaschen Wein
und zehn leere Flaschen können schnell zehn Mollis sein.


Aber auch Spontis und Anarchos kommen in die Jahre, so dass sich die Bedeutung mittlerweile wohl gewandelt hat:

Montag, 26. November 2007

Zurück aus dem Entwicklungsland

Liebe Freundinnen und Freunde des gepflegten Bloggens,

ich bin endlich wieder online! Sorry dass ich so lange nichts geschrieben hatte, aber ich war unterwegs in einem Entwicklungsland: der Insel Rügen!

Damit möchte ich jetzt weder die Insel Rügen beleidigen, die ja (abgesehen von Internet im Hotelzimmer) eine sehr gute touristische Infrastruktur bietet, noch die Entwicklungsländer, welche oft eine überraschend hohe Internet-Verfügbarkeit aufweisen (zumindest die die ich bereist habe) ...

Aber mal ehrlich: In Kalifornien gibt es praktisch keine Hotelzimmer ohne Hochgeschwindigkeits-Internet, das ist dort genauso selbstverständlich wie ein Fernseher, und auch der Zugang gestaltet sich meist relativ einfach:
  1. Computer einschalten
  2. Netzwerkkabel einstecken oder in's W-Lan einloggen
  3. Browser starten und lossurfen
In Lohme auf Rügen dagegen war es etwas komplizierter:
  1. Computer einschalten
  2. Merkblatt "Mit Ihrem Laptop in's Internet" durchlesen und feststellen, dass es so wie beschrieben niemals funktionieren kann
  3. Dennoch bei der Rezeption nach einem Analog-Modem fragen
  4. Das angebotene ISDN-Modem mehrfach freundlich zurückweisen
  5. Warten bis die Empfangskraft alle Schränke durchwühlt hat und tatsächlich mit einem USB-Analog-Modem zurückkehrt
  6. Geduldig die Kommentare der Empfangskraft "Das hat aber noch nie wirklich funktioniert" (glaube ich sofort) und "Auf Rügen gibt es eh nicht so richtig Internet" (ich denke sie meinte DSL) ignorieren.
  7. Modem auf dem Zimmer an den Rechner anschließen
  8. Versuch der Einwahl bei den bereits auf dem Laptop eingestellten Providern Arcor und Freenet schlägt fehl - 019X-Nummern sind am Hotel-Telefon geblockt
  9. Versuch der T-Online-Nummer aus dem Merkblatt "Mit Ihrem Laptop in's Internet", diese ist tatsächlich freigeschaltet, und es meldet sich ein Modem auf der Gegenseite!
  10. Diverse Rate-Versuche von Username und Passwort, diese waren auf dem Merkblatt nämlich nicht angegeben -> erfolglos
  11. Versuch, Username und Passwort bei der Rezeption zu erfragen -> erfolglos
  12. Versuch, Username und Passwort vom "Techniker" des Hotels zu erfahren den mir die Rezeption ans Handy holt -> erfolglos
  13. Geduldiges Ertragen der Weisheiten des "Technikers" am Telefon: "Internet im Zimmer KANN überhaupt nicht gehen, weil da kein DSL liegt!" Mmmh, klar. Das ist als hätte er gesagt: "Satelliten-TV kann es im Zimmer nicht geben, weil da kein Kabel-TV liegt".
  14. Geduldiges Ertragen der Kommentare der Rezeptionskraft: "Ich habe ihnen ja gesagt dass das nicht funktionieren wird!" Warum verteilen die dann bloß entsprechende Merkzettel auf den Zimmern und verleihen Modems?!?
  15. Aufgabe des Versuchs
Dabei waren mir spontan vier verschiedene Möglichkeiten eingefallen, alle Hotel-Gäste innerhalb von zehn Minuten mit Internet-Zugang zu versorgen:

A) Herausgabe der Zugangsdaten für die freigeschaltete Einwahl-Nummer
B) Freischalten der Telefonanlage für andere Einwahl-Nummern
C) Andocken eines W-Lan-Routers an die Internetleitung der Rezeption
D) Verwendung eines Providers mit 0800-Vorwahl

Aber damit konnte ich mich leider nicht durchsetzen, und ich behielt Recht mit meinem allerersten Gedanken bei der Lektüre des Merkblatts "Mit Ihrem Laptop in's Internet": Das kann so niemals funktionieren. Und tatsächlich, in einem Drei-Sterne-Hotel in Lohme auf Rügen gibt es (anders als in den einfachen Guesthouses in Laos oder Kambodscha anno '99) einfach kein Internet auf dem Zimmer!

... und so hatte dieser Blog ein paar Tage Sendepause. Ich hoffe, ihr habt mich vermisst.

Sonntag, 18. November 2007

[Sendepause]

Sind im Urlaub auf Rügen bis 26.11.

Donnerstag, 15. November 2007

Es geht kein Weg zurück

Nach dem gestrigen temporären Abschied vom Angestellten-Leben geht es nun endgültig los: Heute hat meine Elternzeit offiziell begonnen!

Gerade habe ich einen weiteren, schwerwiegenden Schritt vom angestellten Manager zum Hausmann und Vater gemacht:

Ich habe meinen PDA mit dem Privatcomputer gesynct !

Wahrscheinlich muss man selber professionell mit einem PDA arbeiten um die Tragweite dieses Schrittes erfassen zu können; für mich bedeutet dies nun auch formal die radikale Ersetzung der beruflichen Termine und ToDos durch private Verpflichtungen.



Der Titel dieses Beitrages wurde übrigens inspiriert durch das traurige Lied "Kein zurück" der Band "Wolfsheim", welches es irgendwie auf meine MP3-Playlist geschafft hatte als ich das letzte Mal im Silicon Valley war, so dass ich es oft gehört habe wenn ich durch den Guadalupe River Park in San José gejoggt bin ...

Mittwoch, 14. November 2007

Der dritte Tag in Elternzeit

... ging schon wieder so schnell vorbei, ich weiß gar nicht wo die Zeit bleibt! Aber auch dazu später mehr.

Zum Abend hin habe ich mich mit einer Kiste Bier von meinen Kollegen verabschiedet. Ziemlich profan, ich weiß, ich hatte nicht mal was zu Knabbern. Wenn einer unserer Execs (="Top Manager") in einen anderen Bereich wechselt gibt es richtig Buffet und so, aber ich bin kein Exec, sondern Manager der niedrigsten Stufe, und gehe ja auch nur für ein paar Monate in Elternzeit bevor ich zurück in den alten Job komme. So wurde es dann doch eher, wie jemand anmerkte, "Kreuzberg Style" :-)

Auf jeden Fall konnte ich nochmal mit den Kollegen meiner Abteilung anstoßen, was durchaus ein sentimentaler Moment für mich war. Alle waren sehr nett und schulterklopfend, es wird bestimmt auch wieder schön, an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Aber bis dahin sind es ja noch 5 1/2 Monate voller anderer Prioritäten!

Ich hatte dabei die ganze Zeit Luise auf dem Arm, die gelassen bis gleichgültig mitspielte. Ein Kollege fragte ob das Kind immer so lethargisch sei, oder ob ich ihr Beruhigungsmittel gegeben habe. Dabei war sie nur noch nicht wieder richtig wach... aber es stimmt schon, sie ist auch ein ausgesprochen ruhiges Kind.

Die Kollegen haben mir zur Elternzeit noch ein tolles Geschenk mitgegeben:

Eine meiner Lieblings-Comic-Figuren (und Träger eines ähnlichen Namens) ist der Roboter "Bender" aus Futurama.

Einen solchen Bender habe ich nun als metallischen Aufzieh-Roboter bekommen, lustigerweise in der transsexuellen Ausführung "Gender Bender", was hoffentlich nur auf meinen Nick "Fenderbender" anspielt, und nicht auf meine neue Rolle als Hausmann und Vater.



Danke, Kollegen und Lieblingskollegin (die sicher die Idee hatte), das war ein super Geschenk, und ich habe mich sehr gefreut!

Macht's gut bis im Mai!

Dienstag, 13. November 2007

Der zweite Tag in Elternzeit

... war bislang auch super!

Leider ist Luise momentan nachts ziemlich aktiv weil sie zahnt; naja, dann schläft sie zumindest morgens lange, nämlich wieder bis neun.

09.00 Uhr
Windel wechseln und Kaffee machen

09.30 Uhr
Frühstück, Luise füttern

10.00 Uhr
Küche aufräumen und Hausarbeit

10.30 Uhr
Luise geht mit ihrer Mama ins PEKiP, eine Tätigkeit die ich (wie auch die Teilnahme an der PIKLER-Gruppe) demnächst übernehmen werde - ausführlicher Bericht erfolgt dann zu gegebener Zeit. Diesmal darf ich noch zuhause bleiben weil ich an der Diplomarbeit meines Zweitstudiums schreiben muss.

14.30 Uhr
Nach PEKiP und Kaffekränzchen mit den anderen Müttern kommen Luise und ihre Mama zurück und bringen Mittagessen mit

15.00 Uhr
Luise spielt alleine, und ich habe kurz Zeit zum Bloggen

Wie bitte, das hört sich an wie Urlaub?

Ist es auch! Meine eigentliche Elternzeit beginnt erst am 15.11., bis dahin habe ich noch drei Tage regulären Erholungsurlaub. Richtig ernst wird es dann zum 01.12. wenn Luise's Mama wieder (de facto) Vollzeit arbeiten geht!

Bis dahin muss auch meine Diplomarbeit ("Verwirklichungsgrad und Potenziale des Internen Marketings im Produktbereich eines internationalen Software-Konzerns") leidlich stehen...

Montag, 12. November 2007

Der erste Tag in Elternzeit

... war eigentlich gar nicht so übel.

Als erstes habe ich den Wecker ausgemacht - vielleicht kann ich ja ausschlafen?

07.30 Uhr
Der Bio-Wecker (meine Tochter) schlägt an. Mist, sonst schläft die doch immer 'ne gute Stunde länger! Was tun? Am besten in's Bett holen und das Kind zurück in den Schlaf langweilen -> hat funktioniert!

09.00 Uhr
Leider ist Luise nicht dazu zu bewegen, mich noch länger als bis 09 Uhr dösen zu lassen. Immerhin! Also erstmal die Windel wechseln und Kaffee machen. Zum Glück ist Mama da und hat die Kleine gestillt, so hat das Frühstück noch etwas Zeit. Also wieder ins Bett, Kaffee trinken und SPIEGEL lesen, während das Baby auf mir herumklettert.

10.00 Uhr
Jetzt wird es Luise endgültig zu langweilig, also auf zum Frühstück. Raubtierfütterung mit Brei. Anschließend das Kind vom Brei befreien, spülen und die Küche aufräumen.

11.00 Uhr
Luise spielt glücklich allein auf dem Fußboden, Zeit um mal Emails zu checken und kurz per Skype-Chat den Kollegen im Büro "Hallo" zu sagen. Die scheinen mich noch nicht zu vermissen.

12.00 Uhr
Mittagsschlaf (das Baby, nicht ich).

13.00 Uhr
Neue Windel, anschließend Baby bespielen

13.30 Uhr
Verabreichung des Mittags-Breichens

14.00 Uhr
Aufbruch zum täglichen Kiez-Spaziergang im Ergo-Carrier

15.30 Uhr
Wieder zurück in der Wohnung, Großeltern sind zu Besuch

17.00 Uhr
Windel wechseln, dann Nachmittagsschläfchen (das Baby, nicht ich)

18.00 Uhr
Baby bespielen

19.00 Uhr
Abendessen

20.00 Uhr
Nachtwindel & Schlafkleidung anziehen, Zähne putzen (geht relativ schnell, sie hat ja erst vier), in's Bettchen bringen -> Kind schläft!

So weit, so gut. Eigentlich war's bisher doch sehr entspannt.

Ich persönlich fühle mich mental ganz gut, aber körperlich ist der Spannungsabfall vom aufregenden Manager-Job zum Hausmann deutlich zu spüren: Welcome, Kopfschmerz. Werde wohl eine Ibuprofen nehmen und früh ins Bett gehen.

Freitag, 9. November 2007

Jetzt wird's ernst

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ab Montag heißt es für mich Windeln wechseln und Brei kochen statt PRDs schreiben, denn ich gehe in Elternzeit!

Ich freue mich sehr auf die exklusive Zeit mit meiner Kleinen, bin aber auch froh dass der Zeitraum begrenzt ist und ich nächstes Jahr wieder an meinen Arbeitsplatz zurückkehren kann und ihr mir alle erhalten bleibt.

In diesem Sinne – sehen wir uns wieder im Mai 2008, viele Grüße,
Hagen

Montag, 5. November 2007

Countdown

Meine letzte Arbeitswoche vor der Elternzeit hat begonnen!

Sonntag, 4. November 2007

Bemüht amüsant ?!?

Meine Lieblingskollegin sagt, dieser Blog sei "bemüht amüsant".

Das stimmt.

Ich muss allerdings hinzufügen, dass diese Kollegin manchmal unter Aggressionen leidet - oder wie würdet ihr ihre aktuelle Lieblings-Website deuten?