Freitag, 28. September 2007

Message from the editor oder: Meine Frau ist echt Web 1.0

Tja, auf die unten gestellte Frage nach den Persönlichkeitsrechten sind noch keine Antworten gepostet worden ...

Wie auch, schließlich sind es noch sechs Wochen bis zur Elternzeit, und dieser Blog ist ja noch Pre-Launch bzw. erst im Smoke Testing, was ungefähr das gleiche meint wie die schon zitierte Beta-Phase. Antworten gab's also eher offline.

Die Mutter meines Kindes (gleichzeitig meine Ehefrau) z.B. hat diesbezüglich eine klare Meinung: Schutzbefohlene dürfen nicht in der Öffentlichkeit dargestellt werden, denn sie bedürfen eines besonderen ... Schutzes.

Ich denke daher, ich werde zukünftig keine Fotos mehr posten, anhand derer unsere Tochter in der Öffentlichkeit identifiziert werden könnte! Über die bereits hier eingebundenen denke ich noch nach, schließlich sind sie alle schon etwas älter (Babys verändern sich ja so schnell!) und wurden auch schon in anderer Form vielfach zirkuliert.

Meine Tischnachbarin und Lieblings-Kollegin sieht das übrigens genauso wie meine Frau. Beiden ist außerdem gemein, dass sie viel Wert auf persönlichen Datenschutz legen, nirgendwo im Netz ein Profil hinterlegt haben und vor allem das Argument anführen: "Da ein Baby noch nicht selber über die Publikation seiner Fotos entscheiden kann, muss das Elternteil das im Sinne des Babys tun!". Und für beide ist dann natürlich klar, dass die Frage auf die Publikation von persönlichen Fotos nur mit "NEIN!" beantwortet werden kann ...

Wie Frauen aber nun mal so sind ist ihnen schwer zu vermittlen, dass es auch eine andere Perspektive geben könnte. Ich zum Beispiel ... schreibe einen Blog. Habe Profile bei diversen Web 2.0 Networks hinterlegt. Mit Klarname und Adresse! Habe außerdem eine Website mit meinen liebsten persönlichen Fotos live.

(Werde das hier aber alles nicht verlinken, hähä.)

Also, wenn man mich fragt: "Glaubst du wirklich, deine Tochter würde gerne Fotos von sich als Baby mit nacktem Hintern online stellen?"

Klar will die das! :-)

Mittwoch, 26. September 2007

Persönlichkeitsrechte von Kleinstlebewesen

Eine wichtige Fragestellung im Bereich "Digitale Publikation von familiären Themenkomplexen" ist sicherlich die nach dem Persönlichkeitsrecht:

Darf man Fotos seines Babys in's Netz stellen ohne sie unkenntlich zu machen?

Darf man überhaupt Fotos mit nacktem Baby-Popo veröffentlichen?

Ich finde eigentlich ja - solange es das Baby nicht stört. Und bisher hat sie sich nicht beschwert.

Was meint ihr?



Montag, 24. September 2007

Hallo Kirsche!

Ich möchte bei dieser Gelegenheit mal meine alte Freundin Daniela grüßen, die auch fleißig am bloggen ist, wenn auch zu einem anderen Thema.

Freue mich schon auf die Party am Freitag!

Samstag, 22. September 2007

Fingerfood (und bitte werd' kein Popstar!)

Fingerfood ist übrigens eine gute Alternative zum Babybrei, und man spart sich den Arbeitsschritt des zu Brei machens.

Baby mag es auch.

Allerdings hat sie auch hier das Konzept der Nahrungsaufnahme noch nicht wirklich verstanden... irgendwann habe ich entnerft ausgerufen:"Kind, du sollst es essen und nicht damit nackt posieren!!!"

Hoffentlich wird sie später kein Popstar; ich würde nur sehr ungern diesen Satz in 19 Jahren immer noch sagen ...

Donnerstag, 20. September 2007

Melanie und die Pastinake

Die Kniffe der Babyernährung und viele andere Dinge (der Kurs "Babymassage" war auch super!) lernt man übrigens in den Kursen von Melanie Friedrich von relive! ("Respekt. Liebe. Vertrauen."), www.relive-berlin.de

Melanie hatte zum kochen Pastinake mitgebracht, ein Gemüse welches ich vorher noch nie gegessen oder auch nur davon gehört hatte. Ich habe allerdings festgestellt, dass man spätestens als junge Eltern mit der Pastinake in Kontakt kommt, so ging es allen meinen Kolleginnen mit Kind. Also passt auf, Kinderlose, eines Tages seid ihr reif für die Pastinake!

In Mitteleuropa heimisch ist übrigens nur die formenreiche Echte Pastinake (Pastinaca sativa), auch Hammelmöhre, Hirschmöhre, Moorwurzel oder Welsche Petersilie genannt. Sie gedeiht wild auf Wiesen, an Trockenhängen und auf Feldrainen. Eine nahe Verwandte ist die Petersilie.
Der Geschmack der vorwiegend im Winter geernteten Wurzeln ist süßlich-würzig, an Karotten und Sellerie erinnernd, ähnlich dem der Petersilienwurzel, nur milder. Sie lassen sich backen oder kochen und zu Cremesuppen und Pürees verarbeiten. Pürierte Pastinake wird oft als Baby-Gemüsebrei in Gläschen verkauft.

Das war's für heute aus unserer Reihe "Die Rübe und ich". Nächste Woche geht es weiter mit Kohlrübe, Wurzelpetersilie und Knollensellerie! Dann sind es weniger als zwei Monate bis zur Elternzeit!

Dienstag, 18. September 2007

Raubtierfütterung

Noch sind es fast zwei Monate bis zur Elternzeit, aber die meisten Vorgänge aus dem Themenbereich "Säuglingsbetreuung" kenne ich natürlich schon. Schließlich habe ich die Kleine schon tagelang betreut als die Mama auf einem Kongress war, und ich bin natürlich auch immer abends und am Wochenende für sie da.

Wickeln, baden, rumtragen, bespielen, in den Schlaf singen - mache ich alles schon seit ihrer Geburt.

Jetzt allerdings ist ein neuer Task dazugekommen: Füttern!

Ohne füttern keine Elternzeit - kann ja schlecht das Baby jeden Tag warten lassen bis Mama endlich zum Stillen heimkommt. Wobei man mit etwas abgekochtem Wasser aus der Trinkflasche und einem Schnuller die nächste Raubtierfütterung schon mal herauszögern kann. Aber irgendwann merken die kleinen Biester den Trick!

Letztens habe ich schon an einem Training (ergo einem Kurs) zum Thema "Erste Babynahrung" teilgenommen. Da habe ich z.B. gelernt, das richtige Biogemüse auszuwählen, es zuerst zu dünsten, dann zu passieren und es schließlich dem Baby zu servieren.

OK, man könnte es sich auch einfacher machen, aber wenn man auf einem Kreuzberger Spielplatz die industriell gefertigten Gläschen vom Nestlé Konzern rausholt (und nicht mindestens Migrationshintergrund und fehlende Schulbildung nachweisen kann) könnte man auch gleich ein Schild "Ich habe die Seele meines Kindes an den Satan verkauft!" in die Luft halten.

Nein, hier im Kiez muss wohl alles seine dynamisch-biologische Ordnung haben! Kann ich aber auch mit leben, dem Baby wird es nicht schaden, und je weniger man die konventionelle Lebensmittelindustrie unterstützt desto besser. Allen Zweiflern empfehle ich den Film "We feed the World".

Aber ich drifte ab. Wobei - ist das nicht gerade das schöne am bloggen? Man langweilt höchstens die Leser. Gibt es wohl überhaupt Leser? Fragen über Fragen. Auf die ich alle keine Antwort habe. Vielleicht komme ich einfach wieder zum Thema. Nämlich:

Raubtierfütterung

Jaja, nun isst es also, das Baby. Oder auch nicht. In der ersten Woche sind zwei, drei Löffel je Mahlzeit völlig ausreichend. Mehr kriege ich auch nicht in das Baby rein. Und wenn es den Brei im Mund hat macht es echt lustige Grimassen!

Mehr gegessen wird wenn ich ihr den Löffel selbst in die Hand drücke; dann wird so lange Brei in den Mund geschaufelt bis ihr langweilig wird. Das Problem hierbei ist allerdings: Die Feinmotorik eines sechs Monate alten Kindes ist noch nicht allzu ausgeprägt, und nur ca. jeder fünfte Löffel trifft den Mund. Zuerst sind Hals, Wange, Stirn und Nase dran. Und "in den Mund geschaufelt" heißt nicht unbedingt dass die Nahrung da drin bleibt - man kann damit auch gurgeln, Bläschen auf den Lippen machen, es schnell am Stück oder langsam als kleine Wurst wieder ausspucken ... aber Baby hat Spaß!



Insgesamt also ein guter Start in die Fütterungsphase, mannomann, und es sind immer noch fast zwei Monate bis zur Elternzeit!

Samstag, 15. September 2007

Beta-Phase

Letzte Woche hatte ich einen "Home Office" Tag - das bedeutet, dass ich nicht ins Büro fahren musste, sondern mit meinem Laptop von zuhause arbeiten konnte.

(übrigens ein schlechter Anglizismus, im Englischen versteht man unter "home office" eher den eigenen Standort, nicht Telearbeit).

Eigentlich könnte ich das jeden Tag machen: Die meisten meiner Kollegen sitzen nicht nebenan, sondern über die ganze Welt verstreut, und der allergrößte Teil der Kommunikation läuft sowieso über Email und Skype. Warum bloß muss ich fast jeden Tag eine Stunde ins Büro und eine Stunde zurück pendeln?

Irgendwie haben die Arbeitgeber halt doch ein mulmiges Gefühl wenn das Bürogebäude völlig verwaist und alle nur noch "virtuell" arbeiten. Komisch eigentlich, unsere Software macht das doch auch ... :-)

Anyway ... auf jeden Fall hatte ich letzte Woche einen Home Office Tag, und ich habe natürlich sofort ausprobiert ob man auch arbeiten und dabei ein Baby auf dem Schoß balancieren könnte.

Die Antwort ist: Ja, kein Problem!



Was machen nur die zahlreichen Elternteile, die sich Vollzeit um ihre Kleinen kümmern und nicht noch nebenher arbeiten müssen (wie z.B. meine Frau) den ganzen Tag?

OK, so ganz stimmt das nicht. Das Baby war nämlich angesichts Papas überraschender Präsenz derartig verwirrt, dass es seine morgendlichen Stimmungsschwankungen für ein paar Stunden verdrängt hatte und mich nur anstrahlte. Außerdem habe ich es regelmäßig zum Füttern an Mama gegeben, musste keinen Haushalt machen, nichts einkaufen und nicht kochen ... bin mal gespannt wie der Tagesablauf nach dem Eintreten des Ernstfalls (meine Elternzeit) aussehen wird.

Noch zwei Monate bis zur Elternzeit!

Donnerstag, 13. September 2007

Die Karriere

... steht später nicht an meinem Grab und weint!

(Sehr schlauer Satz meiner Kollegin Nikkiberlin)

Mittwoch, 12. September 2007

Jetzt mal ernsthaft

Ich liebe meinen Job! Auch wenn die Masseurin im Urlaub angesichts meines verspannten Nackens ganz entsetzt fragte: "Wie kann man denn den ganzen Tag vor einem Computer sitzen ?!?" - ich find's toll: Sich zu überlegen wie eine Software beschaffen sein müsste, damit die Anwender damit klarkommen und sie gerne benutzen, und diese anschließend zu produzieren und zu "releasen" ...

(Ein gutes Beispiel ist übrigens der hier verwendete Blog-Service: Schnell, intuitiv, einfach, so muss gute Websoftware sein!)

Eine tolle Sache also, die ich allein schon aus Spaß betreibe; dass ich dafür auch noch bezahlt werde ist ein schönes Sahnehäubchen - hoffentlich liest das jetzt kein Arbeitgeber... ;-)

Aber ich mache das inzwischen schon seit zehn Jahren: In großen und in kleinen Agenturen, für Startups, für Konzerne, in der Old Economy, in der New Economy, als Angestellter und als Selbständiger, als Mitarbeiter und als Führungskraft.

Und jetzt mal ernsthaft:

Soll ich wirklich sang- und klanglos das nächste Jahrzehnt der Berufstätigkeit einläuten?

Oder sollte ich die Chance nutzen, mich mal ein paar Monate nicht vor einen Bildschirm zu klemmen (außer zum bloggen :-) ), und mich stattdessen lieber Vollzeit um meine erste und einzige Tochter zu kümmern - bei ordentlicher Bezahlung (Elterngeld)?

Ich frage mich jeden Tag wie es überhaupt einen Vater geben kann, der sich für die erste Alternative entscheidet - gem. Statistik mind. 85 % der Betroffenen! Was mögen die Gründe dafür sein?

Bitte schreibt mir wenn ihr irgendwelche Gründe kennt, warum Väter nicht in Elternzeit gehen!

Ich zähle jedenfalls schon weiter die Tage:

Noch zwei Monate bis zur Elternzeit!

Montag, 10. September 2007

Darf der das?

Als Produktmanager bei einem voll auf "Performance" getrimmten Amerikanischen Software-Konzern für 5 1/2 Monate in Elternzeit - geht das denn?!?

Klar geht das: Kurze Email an "Human Ressources" (ergo Personalabteilung), und ein paar Tage später hatte ich die schriftliche Bestätigung. Alles easy soweit.

Aber die Kollegen! :-)

"Boa, was du dich traust!"
"Darf man das denn - als Mann?"
"Ich würde das auch gerne machen, aber ich habe zu viel zu tun..."
"Hast du keine Angst, dass du jetzt nicht mehr befördert wirst?"

Merke: Manchmal ist der Arbeitgeber eine kleinere Hürde als man denkt, und das größte Hindernis ist oft der Arbeitnehmer selbst.

Noch zwei Monate bis zur Elternzeit!